Reis
Ich bin ein Reis-Fan. Deshalb würde ich es gern schaffen, dieses
Grundnahrungsmittel anzubauen.
Um es gleich vorweg zu sagen: Bisher habe ich ihn nur bis zur Blüte
gebracht. Das sieht zwar schon aus, wie es soll, mit den gebogenen Rispen,
aber es sind noch keine Körner ... und dann kam der Winter.
Eigentlich ist dieses Süßgras eher eine tropische Pflanze,
die lange Tage und Wärme braucht.
Andererseits hat man es nicht nur in der Camargue in Südfrankreich
geschafft, ihn anzubauen, sondern auch in der Po-Ebene in Norditalien
- und dort sogar Langkorn- und Rundkorn-Reis. Schließlich gelingt
es sogar in Österreich mit einer Mittelkorn-Sorte im Trockenanbau,
wie man auf der Internetseite mit dem Wortspiel-Namen nachlesen kann:
Österreis
Der Reis kommt also immer näher - und da ist Deutschland nicht mehr
weit.
Meine Versuche:
Für die Aussaat habe ich nicht eigens Saatgut bestellt, sondern einfach
von Naturreis aus dem Laden eine kleine Menge abgezweigt. Die Körner
sind zwar nicht mehr in der schützenden Spelze und teilweise beschädigt,
aber die Mehrzahl davon ist noch keimfähig. Zuerst weiche ich sie
12 Stunden oder mehr in warmem Wasser ein und tausche das Wasser, bis
es nicht mehr trüb ist.
Dann kommen sie in ein Keimgefäß. Es hat oben und unten viele
Löcher, so dass das Wasser abläuft. Wenigstens früh und
abends wasche ich die Körner, damit sie nicht schimmeln, aber feucht
bleiben.
11. Mai 2022 Hier liegen die Körner im Boden des Keimgefäßes
und viele haben schön gekeimt.
Es ist Zeit, sie in Erde zu pflanzen. Dazu habe ich in flache Gefäße
lehmige Erde gefüllt und etwas Wasser, so dass es knapp über
der Erde stand. Mit einer Pinzette habe ich die Körner hinein gesetzt
mit ein paar Zentimeter Abstand. Die Gefäße blieben eine Weile
bei uns im Bad, wo es am wärmsten ist und wurden tagsüber mit
etwas LED-Licht beleuchtet.
Später kamen sie ins Gewächshaus.
9. Juni 2022
Draußen habe ich ein Beet hergerichtet aus lehmigem Boden und mit
einem Rand, um es fluten zu können. Ganz dicht war es wohl nicht.
jedenfalls musste ich mehrmals täglich Wasser nachgießen. Wenn
ich mal nicht dazu kam, bildeten sich Risse, so dass ich Lehmwasser anrühren
musste, damit es die Risse wieder verschließen sollte. Vor allem
der außen trockene Rand neigte zu Rissen. Ich fragte mich, was sie
in den Reisanbau-Ländern für einen Boden haben.
5. Auguat 2022 Etwa 24 Pflanzen Langkornreis, schon ein Stück gewachsen
29. September 2022 Jetzt kommen die Blütenrispen zum
Vorschein - schön, aber leider etwas spät.
Neuer Versuch 2023
29. Mai 2023 Sorten aus verschiedenen Geschäften, im
Gewächshaus
Damit der Rand micht von außen so austrocknet, habe ich Bretter
montiert. Die Lehmerde-Schicht habe ich dicker gemacht und mit Wasser
tief darin umgerührt, damit sie dichter werden soll (ein bisschen
so wie Sepp Holzer seine Teiche dicht
bekam).
29. Juni 2023 Diesmal sind es 60 Pflanzen Rundkornreis und
am rechten Rand 5 Pflanzen Langkornreis.
11. November 2023 Wieder hat es der Reis bis zur Blüte
geschafft.
Der Rundkornreis hat dazu ein kleines Bisschen länger gebraucht,
als der Langkornreis (im Bild hinten und kaum zu sehen).
Ich muss wohl früher die Pflanzen vorziehen, um eine längere
Vegetationsperiode zu haben.
|