Milchsauer Einlegen (Fermentieren)
Von allen Methoden, Gemüse haltbar zu machen, ist es die einzige,
bei der dieses an gesundheitlichem Wert sogar zunimmt. Die beteiligten
Milchsäure-Bakterien erzeugen Vitamine, die zuvor in dem Gemüse
nicht enthalten waren.
Am bekanntesten ist das Verfahren von Sauerkraut, aber es eignet sich
für die meisten Gemüsearten (nur grüne Blätter sind
eher ungeeignet). Früher wurde es viel gemacht und heute ist es wieder
im Kommen - und es ist eigentlich erstaunlich einfach.
Fünf 1,5-Liter-Gläser mit Sauerkraut aus einem großen
Filderkraut-Kopf, 25. Januar 2020 |
Sauerkraut
Man schneidet den sauberen Weißkraut-Kopf in dünne Streifen,
z.B. mit einem Sägemesser oder mit einem Krauthobel, und füllt
das Kraut in eine Schüssel.
Dann kommt etwas Salz dazu. Üblicherweise wird 10 bis 30 g je kg
Kraut gerechnet. Ich nehme eher nur 8 g je kg.
Dann wird das geschnittene Kraut mit der Hand "geknetet" und
dabei mit dem Salz gemischt. Beides sorgt dafür, dass der Saft leichter
kommt beim anschließenden Stampfen.
Dann braucht man ein sauberes Gefäß aus Glas oder Keramik,
das luftdicht verschlossen werden kann. Ich nehme gern große Schraubgläser
oder Weckgläser mit z.B. 1,5 Liter Fassungsvermögen oder mehr.
Dort füllt man das vorgeknetete Kraut hinein. Nach jeweils einer
Schicht von einigen Zentimetern wird mit einem geeigneten Gegenstand "gestampft",
bis das Kraut ganz im eigenen Saft steht. Ich nehme z.B. eine einfache
Nudelkulle ohne Griffe.
Nach der obersten Krautschicht kommt eine "Scheibe" darauf,
die das Kraut unter dem Saft hält. Sie kann z.B. aus Glas, Keramik
oder Holz sein und besteht oft aus Teilstücken, damit sie durch die
Öffnung des Gefäßes passt. Das Gefäß soll nur
so weit befüllt werden, dass der Saft höchstens bis 2 cm unter
den Rand reicht, damit er während des Gärens nicht überläuft.
Dann wird der Deckel aufgeschraubt, so dass er luftdicht schließt,
aber nicht zu fest, denn die Gärungsgase sollen entweichen können.
Das Gefäß bleibt etwa eine Woche bei Raumtemperatur. Wenn man
nicht sicher ist, genug Platz unter dem Rand gelassen zu haben, stellt
man es auf einen Untersetzer, z.B. ein Kunststofftablett, falls doch Saft
überläuft. Nach der Woche könnte man das Sauerkraut schon
probieren - oder man stellt es in eine kühle Speisekammer, wo es
sich ein paar Monate halten sollte.
Anmerkungen:
Nach Geschmack kann man dem Kraut z.B. geriebene Mohrrüben beimischen
oder Kümmel oder die klassischen Wacholderbeeren. Letztere sollen
auch für die Haltbarkeit gut sein. Man kann Sauerkraut auch aus Blaukraut
machen. Filderkraut eignet sich besonders gut, weil es saftig ist und
einen guten Geschmack ergibt.
Als Gefäß sind natürlich auch die bekannten Gärtöpfe
aus Keramik verwendbar. Ich vergesse aber leicht, Wasser rund um den Deckel
nachzufüllen, so dass der Luftabschluss nicht mehr funktioniert und
das Kraut oben schmierig wird. Glasgefäße sind mir lieber,
auch weil ich sehe, was darin los ist.
Milchsaure Gurken
Viele kennen heute die Essiggurken. Ich persönlich mag aber die prickelnde
Säure milchsaurer Gurken viel lieber. Da ist die "Saure-Gurken-Zeit"
auf's Frühjahr zu, wenn es nicht mehr so viel Auswahl im Garten und
in der Speisekammer gibt, trotzdem nicht negativ. Dazu kommen die oben
erwähnten B-Vitamine, welche bei hinein geschütteter Säure
nicht entstehen, sondern von den echten Milchsäurebakterien gebildet
werden (die von Natur aus auf dem Gemüse vorhanden sind).
Anders als beim Sauerkraut benötigt man hier Wasser, um die Hohlräume
zwischen den Gurken aufzufüllen. Ich koche es in einem Topf ab (obwohl
ich nicht sicher bin, ob das wirklich nötig ist) und lasse es wieder
abkühlen.
Die geernteten und gewaschenen Gurken schichte ich in ein größeres
Schraubglas. Wenn sie streng sitzen, hat es den Vorteil, dass sie nicht
so leicht aufschwimmen. Statt sich darauf zu verlassen, sollte man das
aber aktiv verhindern, wie schon oben beim Sauerkraut beschrieben. Nun
wird mit Wasser aufgegossen. Es soll 2 cm über den Gurken stehen
und 2 cm unter dem Rand des Gefäßes. Entsprechend der Wassermenge
kommt Salz hinein, bei mir wieder 8 g je Liter Wasser. Das Glas bleibt
wieder eine gute Woche bei Raumtemperatur und kommt dann in die kühle
Speisekammer.
Als Zutaten sind Dill und Senfkörner klassisch, aber auch andere
Gewürze kommen in Frage.
Mixed Pickles
Ähnlich wie mit den Gurken kann man es mit den meisten Gemüsearten
machen, am besten gemischt.
Blumenkohl, Erbsen, Paprika, Mohrrüben, Rote Rüben, Haferwurzel,
Zwiebeln, Knoblauch ...
Grüne Bohnen muss man vorher kochen (damit das Phasin unschädlich
wird), während man die anderen Gemüse roh verwendet.
Die verschiedenen Gemüse unterscheiden sich interessant in der Konsistenz,
aber behalten wenig von ihrem Eigengeschmack.
Das kann man sich zunutze machen: Die Wurzeln der Nachtkerzen, die nahrhaft
sein sollen, schmecken mir so etwas seifig, aber milchsauer eingelegt,
finde ich sie genießbar. Ähnlich ist es mit den Wurzeln der
Knoblauchsrauke, die pur scharf, ähnlich dem Meerrettich schmecken.
In Milchsaurem sind sie aber verwertbar, soweit sie noch nicht holzig
sind.
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Dörren ohne Stromverbrauch
Unser Dörrapparat von Stöckli mit sieben
Sieben.
Mit der elektrischen Erwärmung der Luft brauchte er 660 Watt
- und das viele Stunden, was mir viel zu viel war ...
... Daher hab ich innen die Heizung abgeklemmt und den Apparat statt
dessen auf den Heizkörper im Bad gestellt. Im Sommer gibt's genug
Wärme von der Solaranlage.
Das Tuch dient dazu, dass die Luft aus dem Heizkörper angesaugt
wird (hier für's Foto noch mal nachgestellt, mit kleinerem Handtuch)
Der Lüfter allein brauchte noch 16 Watt.
Dann hab ich ein eigenes Unterteil gebaut, das gut auf den Heizkörper
passt, mit einem Computerlüfter, der nur noch 2 Watt braucht
und von unserer Solarstromanlage versorgt wird.
So brauchen wir vom Stöckli-Gerät nur noch die sieben Siebe,
sowie den Deckel - und dörren ohne Stromverbrauch aus dem Netz.
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Dörren (Trocknen)
Den geernteten Schätzen Wasser zu entziehen ist eine altbewährte
Methode, um sie haltbar zu machen. Es gibt einfache Möglichkeiten
- wie z.B. auf einem Tuch ausgebreitet in der Sonne oder z.B. Apfelscheiben
auf einen Faden gefädelt aufhängen ...
Komfortabler geht es mit einem Dörrgerät. Damit das kein Stromfresser
wird, habe ich mir etwas ausgedacht, das rechts mit den Bildern beschrieben
ist.
Früher hätte ich statt dem Dörren hier an zweiter Stelle
auf der Seite das Einfrieren genannt, aber vom Stromverbrauch unserer
Tiefkühltruhe wollte ich los kommen und da wurde das Dörren
der größte Teil der Lösung. Es hat auch den Vorteil, dass
man nicht um den Ausfall der Truhe und Verderben des Inhalts bangen muss.
Einmal getrocknet kann man die Lebensmittel buchstäblich leicht mitnehmen,
z.B. auf eine Reise oder als Geschenk.
Hier einige Beispiele, was wir so dörren:
Stangenbohnen (grüne Bohnen)
Einfrieren war gut, aber das wollte ich, wie gesagt, nicht mehr. Zum Einkochen
sind sie nicht gut geeignet, weil die Gläser gern wieder auf gehen
(ich vermute, die Bohnen geben Gase ab, was den Unterdruck abbaut?).
Als ich nach Bohnen dörren suchte, las ich, dass das in der Schweiz
recht beliebt sei - wohl fast ein Nationalgericht. Das machte mir Mut.
Den brauchte ich, denn die in kurze Stücke geschnittenen Bohnen wirkten
nach dem Trocknen fast wie Stroh - kaum denkbar, dass da noch mal etwas
daraus werden könnte.
Aber wenn das die Schweizer machen ... und tatsächlich: In etwas
Wasser gekocht wurden die Bohnen wieder "fast wie neu", nur
ein Stück aromatischer. Das war kaum zu glauben. Da brauchen wir
mehr davon war der erste Gedanke. Im Spätsommer 2020 hatten wir eine
gute Stangenbohnen-Ernte - reichlich gegessen und geschätzte 40 kg
getrocknet.
Dazu schneide ich die Bohen in ca. 1 bis 2 cm kurze Stücke. Dadurch
trocknen sie besser, aber es hat auch den Vorteil, dass nicht ganz entfernte
Fäden nicht mehr stören. Die sieben Siebe mit geschnittenen
Bohnen gefüllt - nicht nur eine Lage, sondern voll, so dass das nächste
Sieb gerade noch nicht auf dem Inhalt steht - sind 10 kg Bohnen. Nach
ein paar Tagen mit warmer Luft durchströmt sieht es viel weniger
aus und ist natürlich leichter. Zur Aufbewahrung hab ich z.B. einen
nicht gebrauchten Schnellkochtopf damit gefüllt.
Verwendet hab ich sie erst später im Winter, als das viele Bohnenessen
vom Sommer und Herbst schon länger zurück lag. Dazu fülle
ich z.B. zwei Hände voll unten in einen Topf und fülle Wasser
ein, so dass die Bohnen mindestens bedeckt sind. Anderes Gemüse kann
darüber im Dampf garen, aber damit sich die Bohnen vollsaugen können,
genügt der Dampf nicht. Sie müssen im Wasser liegen. Sie sollten
etwa eine halbe Stunde kochen, wobei man darauf achten muss, dass das
Wasser nicht ausgeht (und sie anbrennen), denn sie saugen schon etwas
auf. Im Dampf über den Bohnen können auch gut Kartoffeln garen,
die ähnlich lang brauchen und für unseren Geschmack gut dazu
passen.
Zucchini
Von diesen Kürbis-Verwandten hat man ja manchmal ziemlich viel und
sie zu Dörren ist eine gute Möglichkeit, sie für den Spätwinter
aufzubewahren. Die Schale entferne ich nur, wenn sie schon zu hart ist.
Ich schneide die Zucchini in Scheiben von etwa 0,5 bis höchstens
1 cm Stärke (wenn sie zu dick sind, könnten sie schimmeln, bevor
sie trocken sind) und fülle sie lose in die Siebe - so dass die Scheiben
nicht flach aufeinender liegen, aber sonst ruhig voll. So sind überzählige
Zucchini schnell in die Siebe gepackt und brauchen in warmem Luftstrom
auch ein paar Tage.
Wir können kaum zu viel davon haben, denn wir essen sie im Winter
gern. Sie passen z.B. gut zu ebenfalls getrockneten Pilzen. Sie haben
eine ähnliche Konsistenz und strecken sozusagen die Pilze, deren
Geschmack sie teilweise annehmen, wenn sie zusammen gekocht werden.
Pilze
Wenn man mehr Pilze gefunden hat, als man gleich essen mag, ist das Trocknen
bei dafür geeigneten Arten eine gute Möglichkeit. Da sie eiweißhaltig
sind, müssen sie ganz trocken werden, so dass sie eher brechen, als
biegsam zu sein. Gut geeignet sind z.B. einige Röhrenpilze, wie Steinpilze,
Birkenpilze und Rotkappen. Während diese frisch eher etwas glitschig
sind, ist das bei getrockneten und wieder gekochten weniger der Fall.
Sie nehmen weniger Wasser auf, als sie ursprünglich hatten und sind
dadurch auch stärker im Geschmack, wodurch sie gut zum Mischen mit
Zucchini passen, wie oben erwähnt. Dazu kommen beide zusammen unten
in einen Topf und werden mit Wasser bedeckt, wie bei den Bohnen beschrieben.
Da die meisten Pilze nicht roh essbar sind, muss man darauf achten, dass
sie genügend kochen.
Wildpflaumen, Zwetschgen
Ich schneide jede Frucht einmal rundherum, so dass ich sie in zwei Hälften
auseinandernehmen kann, und nehme den Stein heraus. Es sollten also möglichst
steinlösende Sorten sein. Die Hälften kommen nebeneinander in
die Siebe - entweder flach liegend oder schräg stehend. Sie übereinander
zu legen, ist nur bedingt zu empfehlen, weil sie zusammenkleben könnten.
Jene Arten, die beim Kochen sauer werden ("sauer kochend"),
werden meist auch beim Trocknen sauer.
Zur Aufbewahrung sind z.B Schraubgläser geeignet.
Verwenden kann man sie direkt (Dörrobst), eingeweicht z.B. ins Müsli
oder gebacken in einem Früchtebrot, siehe unten.
Äpfel und Birnen
Soweit sie nicht direkt gelagert werden können - die Wintersorten
von beiden - ist auch das Trocknen von beiden eine gute Möglichkeit,
den Überschuss einer reichen Ernte aufzubewahren. Beide werden in
Scheiben geschnitten ... wobei die Birnen mehr dazu neigen, zusammen zu
kleben und auch dazu, zu schimmeln wenn die Scheiben zu dick sind und
deswegen das Trocknen zu lang dauert - also lieber nur einen halben Zentimeter
dünn schneiden ...
Dafür sind gerade Birnen köstlich so gegessen als Trockenobst
oder als Zutat in Früchtebrot. Als "Kletzenbrot" ist es
ja direkt danach benannt.
Früchtebrot
Das geht ganz einfach. In eine Schüssel fülle ich zuerst das
Trockenobst, möglichst gemischt, z.B. säuerliche Wildpflaumen,
süße Birnen, Äpfel (eher ausgewogen) ... auch je nachdem,
wie viel ich von den einzelnen Sorten habe. Dann kommt Wasser in die Schüssel,
so viel, dass das Obst gerade bedeckt ist. (So kann es schon mal anfangen,
zu quellen.) Es geht aber direkt weiter mit der Hefe. Es muss kein ganzer
Würfel sein, sondern z.B. ein Viertel (10g) oder Drittel davon. Die
wird im Wasser aufgelöst und verteilt (umrühren). Dabei kommt
sie gleich in den Genuss des inzwischen schon fruchtig süßen
Wassers.
Schließlich kommt Weizen-Vollkornmehl dazu - gerade so viel, dass
der Teig nach einigem Kneten die richtige Konsistenz hat (nicht mehr allzu
klebrig, aber auch nicht trocken). Dann kann der Teig schon in eine gefettete
Form, z.B. Kastenform oder Springform, je nach Menge.
Wie lange der Teig gehen muss, hängt von der Temperatur der Zutaten
ab. Ich habe oben nicht "lauwarmes Wasser" geschrieben, weil
der Begriff ungenau ist - und zu warmes Wasser, das die Hefe zerstört
(40°C ist kaum über Körpertemperatur), dürfte der häufigste
Grund sein, wenn Leute über nicht gelingenden Hefeteig klagen. Dann
lieber kalte Zutaten, mit denen der Hefeteig auch geht, nur eben sehr
langsam aber feinporig (z.B. 12 Stunden, genannt kalte Führung).
Wenn dagegen die Zutaten warm sind (wirklich nur leicht warmes Wasser,
evtl. frisch gemahlenes Mehl ...), kann es schnell gehen (buchstäblich).
Manchmal geht der Teig schon merklich, während man ihn noch knetet.
Dann kann er auch bald gebacken werden.
Früchtebrot zu kaufen ist recht teuer, selber machen also schon daher
attraktiv. Aus Selbstversorger-Sicht kommt dazu, dass man Getreide nicht
(oder mit viel Mühe) selber hat, das Obst aber schon. Man kann also
den Weizen mit dem Obst teilweise ersetzen ("strecken") - und
das Ergebnis ist köstlich. (So gesehen wäre der Ausspruch "Wenn
sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen", der Marie Antionette
in
den Mund gelegt wurde, positiver, als er meist aufgefasst wird.)
Birnenquitten, die wir geschenkt bekamen, 5. November 2022 |
Quitten
Das sind eigentlich schöne Früchte, die gesund gedeihen und
gut duften. Nur, was soll man damit machen, denn um sie direkt zu essen
sind die meisten Sorten nicht geeignet. Es bleiben Quittengelee, -brot
und -saft. Was könnte man sonst damit machen - und möglichst
ohne sie zu kochen, damit der Duft erhalten bleibt, wenigstens vorerst?
Die Idee war natürlich, sie in Scheiben zu trocknen. Die großen
Birnenquitten, die ich hatte, enthielten viele Steinzellen und wurden
nach dem Dörren auch ziemlich steinhart. Beides zusammen brachte
mich darauf, dass ich sie in der Getreidemühle mahlen könnte
und so bekam ich duftendes Quittenmehl. Was ich damit anstelle, muss ich
noch sehen.
Kartoffeln (?)
Normalerweise werden sie im Keller gelagert oder sogar noch möglichst
lang im Boden gelassen. Es kann aber auch Gründe geben, sie roh in
Scheiben geschnitten zu trocknen.
- Etwa wenn sich abzeichnet, dass man mehr hat, als man bis zum Frühjahr
essen kann, wenn sie dann wieder zu keimen beginnen.
- Oder wenn man keinen kühlen Keller hat, wo man die Kartoffeln dunkel
lagern kann.
- Oder wenn das Kraut die Braunfäule hatte und man nicht sicher ist,
dass sie die Knollen nicht erreicht hat oder man diese sogar ausschneiden
musste.
Man kann annehmen, dass die Prozesse bei gedörrten Kartoffelscheiben
zum Stillstand kommen - das Keimen, das grün-Werden und ggf. die
Braunfäule.
Ich denke, dass ich die trockenen Kartoffelscheiben ähnlich den Bohnen
oben verwenden kann. Da ich das noch nicht gemacht habe, vorerst mit Fragezeichen.
Tomaten
Auch die habe ich schon gedörrt, war aber mit dem Geschmack vorerst
nicht ganz zufrieden. Mal sehen ... Vorläufig werde ich sie vielleicht
lieber einkochen, wenn ich wirklich so viele habe.
Kräuter
Pfefferminze für Tee und Oregano als Gewürz trocknen wir schon
lange, allerdings ausgebreitet auf Tüchern. Im Dörrgerät
wäre es aber auch möglich.
Die Blätter des Chinesischen Gemüsebaumes (toona sinensis) habe
ich schon getrocknet als Vorrat
und Gartenmelde-Blätter habe ich probehalber gedörrt.
Anderes
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten. So kommen z.B. größere
Samen eine Nacht auf ein Sieb in den Warmluftstrom, damit sie für
die Aufbewahrung trocken sind, z.B. die Kerne von Bohnen Feuerbohnen,
Zucchini und Kürbissen - sei es als Saatgut oder zum Essen.
Vorgehensweise
Wenn ich alle sieben Siebe auf einmal mit dem Gleichen fülle, fällt
auf, dass der Inhalt des untersten Siebes am schnellsten trocknet. Das
liegt sicher daran, dass die Luft dort noch keine Feuchtigkeit aufgenommen
hat und noch nicht durch Verdunstung gekühlt wurde.
Wenn der Inhalt durch Trocknung genügend geschrumpft ist, passt er
oft in ein benachbartens Sieb mit dazu und kann dort noch weiter trocknen.
Das frei gewordene Sieb kann ich neu füllen und stelle es dann unter
die anderen (deren Inhalt schon halb trocken und daher weniger gefährdet
ist).
Bei verschiedenem Inhalt lege ich gleich zu Beginn ein kleines Stück
Papier dazu, auf dem Inhalt und Datum mit Bleistift geschrieben sind.
Der Zettel kommt dann später sichtbar mit in das Aufbewahrungsgefäß.
Aufbewahrung
Als Gefäß verwende ich z.B. ausgediente Tüten von Nudeln,
Reis, Hirse ... und verschließe sie entweder mit dem Aufkleber der
schon zum Wiederverschließen dabei war, oder indem ich die Öffnung
fest zu binde, etwa mit Drahtclip, Schnur oder ausgedientem Geschenkband.
Leider ist es vorgekommen, dass Motten o.ä. es trotzdem geschafft
haben, in eine Packung hinein zu kommen (vermutlich, indem sie ein Loch
hinein gebissen haben).
Daher werde ich wohl zu Schraubgläsern übergehen, die zwar weniger
handlich, aber sicherer bezüglich so kleinen "Dieben" sind.
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Einkochen
Am besten ist es wohl, die Schätze aus dem Garten möglichst
roh zu essen, damit keine Vitamine zerstört werden. Trotzdem ist
das Einkochen auch eine Möglichkeit, die wir vor allem für Folgendes
verwenden.
Apfelkompott
Wenn wir viele frühe Äpfel haben, die ja nicht lang lagerfähig
sind, mache ich gern Kompott davon. Der weiße Klarapfel ist der
erste und gibt ein beliebtes, erfrischendes Kompott. Das von Jakob Fischer
wird leicht rötlich und sogar noch etwas besser, aber auch gemischte
Äpfel sind eine gute Idee. Selbst wenn Äpfel schon sehr mürbe
und mehlig sind, dass man sie so nicht mehr so gerne mag, ist kochen eine
gute Möglichkeit, sie zu verwerten, denn dabei verschwindet das Mürbe.
Ich wasche die Äpfel und schneide sie aus - sparsam aber sauber,
was die Hauptarbeit ist. In einem großen Topf werden sie mit etwas
Wasser aufgekocht. In einem zweiten, noch größeren Topf werden
die Schraubgläser, ebenfalls mit etwas Wasser erhitzt. Mit einem
Handtuch nehme ich je ein heißes Glas heraus, fülle mit einem
Esslöffel heißes Apfelkompott hinein, schraube das Glas halb
fest zu und stelle es zurück in den Topf. Wenn alle Gläser gefüllt
sind, werden sie im Wasser bzw. Dampf noch mal einige Zeit erhitzt (mindestens
eine Viertelstunde). Danach nehme ich je ein Glas heraus, drehe es evtl.
noch mal leicht auf (dabei sollte Druck entweichen - nicht Luft hinein
gehen), drehe es dann fester zu und lasse die Gläser abkühlen.
Schließlich klebe ich ein beschriftetes Etikett darauf und stelle
sie in die Speisekammer. Das Apfelkompott ist also Apfel pur, ohne Zucker,
und hält sich jahrelang.
Wildpflaumen-Marmelade
In unserem Garten sind viele wilde Pflaumenbäume gewachsen, sicherlich
aus Kernen, die im Kompost waren. Sie tragen unterschiedlichste kleine
Früchte (Kricherl), in verschiedenen Farben, mit verschiedenem Geschmack,
teils gut steinlösend, teils nicht. Manchmal sind es sehr viele und
die nicht gut steinlösenden sind nicht gut zum Dörren geeignet
(vgl. oben). Die wasche ich und koche sie unentsteint mit etwas Wasser
auf. Dann drehe ich sie ohne den entstandenen Saft durch die "Flotte
Lotte", wobei die Steine und Schalen zurück beiben. Im Topf
unter der "Lotte" ist jetzt das Fruchtfleisch-Mus. Da die Kricherl
leider sauer-kochend sind, also das Süße beim Kochen verloren
geht und das Mus daher sehr sauer ist, kommt ausnahmsweise 10% Zucker
dazu, also z.B. 900g Mus plus 100 g Zucker. Dann kommt das gesüßte
Mus in vorerhitzte Schraubgläser. Es ist wie oben beim Apfelkompott
beschrieben, nur dass ich hier kleine Schraubgläser nehme, da wir
von der Wildpflaumen-Marmelade ja weniger verwenden als vom Apfelkompott
und die wenig gesüßte Marmelade sich nach dem Öffnen nicht
so lange hält.
Der beim Kochen entstandene Saft kommt ungesüßt heiß
in heiße Flaschen. Man kann ihn trinken, wenn man gerade Lust auf
Saures hat.
Tomaten
Wenn wir mal so viele Tomaten haben, dass wir sie roh nicht schaffen und
trotz Verschenken noch genug übrig sind, wäre einkochen - sei
es in Stücken, als Passata oder als Tomatenmark interessant, aber
das ist noch Zukunftsmusik.
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