Permakultur
auf dem
Krameterhof von Sepp Holzer


Am 26. September 2004 waren wir bei einer Führung auf dem Krameterhof.
Was wir dort zu sehen bekamen, war schon beeindruckend und weist den Weg
zu einer besseren Art von Landbewirtschaftung, als sie heute weit verbreitet ist.


Erstaunliches

Der Krameterhof ist im Lungau im Bundesland Salzburg gelegen. Der Lungau ist eine Region mit rauhem Klima und wird auch "Österreichs Sibirien" genannt. Zum Hof gehören ca. 45 Hektar Berghang in 1100 bis 1500 Meter über dem Meer gelegen. In dieser Höhe gibt es normalerweise nur Forst- oder Almwirtschaft. Allgemein sagt man, der Obstbau sei nur bis etwa 1000 m Höhe möglich, nur noch mit bestimmten Sorten, wie dem Weißen Klarapfel oder der St. Veither Kirsche und nur als Spalier an der Hauswand.
Sepp Holzer hat dagegen rund 14000 Obstbäume auf seinem Gelände, nicht nur Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen in unzähligen Sorten, sondern auch Maroni, Aprikosen und sogar Zitronen und Mandarinen. Außerdem wachsen viele andere eigentlich wärmebedürftige Pflanzen auf dem Gelände, wie Tomaten, Kürbisse, Zucchini, Mais usw.
Wenn man solche Dinge nur hört, glaubt man sie viellecht nicht so recht. Wenn man es dagegen mit eigenen Augen gesehen hat, kann man eigentlich nicht anders, als zugestehen, dass Sepp Holzer irgendetwas besser machen muß, als andere.


Von der Natur Lernen


Sepp Holzer hat schon als Kind Erfahrungen gesammelt mit Samen, die er in die Erde gesteckt hat, und mit der Freude, wenn etwas wächst.
Auch später hat er viel beobachtet, unter welchen Bedingungen Pflanzen (z.B. in der Natur) gut wachsen, und welche andere Pflanzen für sie ein gutes Umfeld bedeuten. Das hat er dann versucht, auf seinem Hof nachzubilden. Auf diese Weise ist es ihm sogar gelungen, Pilze wie Steinpilze oder Pfifferlinge bei sich anzusiedeln, obwohl sie eigentlich als nicht kultivierbar gelten.
Wir neigen dazu, auf dem Beet oder auf dem Acker nur die Nutzpflanzen zu dulden, die wir ernten wollen. Andere Pflanzen halten wir für Konkurrenz, die den Nutzpflanzen schadet. Wir merken dabei nicht, dass es den Nutzpflanzen dadurch oft schlechter geht:


Jeder soll seinen Teil bekommen


Sepp Holzer hat erkannt, dass man gegen die Regeln der Natur verstößt, wenn man nur an die Nutzpflanzen denkt, die man haben will. So schadet man am Ende sich selbst. Solches Unverständnis zeigt sich z.B. darin, dass Menschen den Regenwald abholzen, um Ackerland zu gewinnen ... und nach ein paar Jahren fetstellen müssen, dass die Fruchtbarkeit des Bodens stark nachgelassen hat. Die Fruchtbarkeit steckte im Leben des Regenwaldes, in dessen Boden und darüber. Durch die Rodung ging das Leben darüber verloren und bald darauf auch das Leben im Boden.
So kommt es, dass selbst dort, wo beste Bedingungen herrschen, viele Menschen Hunger leiden, siehe was über Medellin zu lesen war:
Man stelle sich vor in dem Projekt für die armen Kinder von Medellin in Kolumbien wo Sepp tätig war, die Kinder haben nichts zu essen, hungern. Eigentlich leben sie im Paradies, 365 Tage Vegetation. Trotzdem sind die Böden ausgetrocknet und hungernde Menschen zu finden war für Sepp fast unfassbar, eher so sagt er: „wirst Du von Früchten erschlagen“. So fruchtbar sind die Tropenwälder und so vielfältig ist die Vegetation wenn sie im Einklang der Naturgesetze wächst und der Mensch nicht dumm wie er ist sich versucht die Natur untertan zu machen.

So ist die Philosophie von Sepp Holzer eine Alternative zum rein auf die Nutzpflanzen verengten Blick. Er möchte, dass sich alle wohl fühlen: Pflanzen, Tiere und Menschen. Wer anderen ihren Anteil läßt, statt immer ängstlich Konkurrenten in ihnen zu sehen, dem geht es am Ende selbst besser. Man könnte vielleicht auch sagen, Permakultur ist das Bestreben, das Prinzip des Tropischen Regenwaldes ein bisschen nachzuahmen.

Natürlich heißt das nicht, alles sich selbst zu überlassen. Man kann sich die Natur schon untertan manchen, im positiven Sinn. Das macht auch Sepp Holzer, allein schon wenn er Obstbäume pflanzt, wo vorher etwas anderes stand. Man greift lenkend ein, um einen Nutzen zu haben, aber man lässt auch anderen ihren Anteil.



Bilder von unserem Besuch:

Aprikosen an der Hauswand des Krameterhofes.
Eigentlich nichts Ungewöhnliches, möchte man sagen, aber in 1200 Meter Seehöhe wohl doch.

Die Aprikosen sollten wir hängen lassen, allein schon, damit andere nach uns sie auch sehen ...
 ... Ansonsten war eines der ersten Dinge, die wir gesagt bekamen, dass wir von den Früchten an den Bäumen so viel essen und mitnehmen können, wie wir schaffen.

Hier um den Gemüsegarten herum sind es Weiße Klaräpfel (in dieser Höhe reifen sie später und es waren immer noch welche da) und Mirabellen.
Im Gemüsegarten wächst es prächtig ...
... aber nicht nur die üblichen Nutzpflanzen, sondern ein buntes Wirrwar verschiedenster Pflanzen.

Viele Leute würden denken, die anderen Pflanzen würden den Nutzpflanzen etwas wegnehmen. Es ist aber das Gegenteil der Fall. Die Pflanzen profitieren gegenseitig voneinander. Das ist ein bisschen das "Prinzip Tropischer Regenwald" und darin fühlen sich auch Nutzpflanzen besonders wohl.

Diese Pflanzengemeinschaften sind wohl das wichtigste "Geheimrezept" auf dem Krameterhof oder bei Premakultur allgemein.
Ein Brunnen

Wasser spielt eine wichtige Rolle auf dem Krameterhof. Zur Philosophie gehört, dass sich Pflanzen, Tiere und Menschen wohl fühlen sollen. Über 70 Teiche sorgen für ein angenehmes Kleinklima. Für Menschen (und Tiere) ist es angenehm, in nicht zu großen Abständen Trinkwasser zu haben.
Ein Blick von etwas weiter oben bei einem der ersten Teiche herunter zum Hof. Wohin man schaut, sind kräftige und gesunde Pflanzen, bunt gemischt.
Zum Hof gehören einige Häuschen. Links im Bild ist ein großer Kräuterhügel
Sogar ein Mandarinenbäumchen wächst in der Nähe des Hofes. Es ist fest eingepflanzt und ganzjährig draußen.

Zu seinen Füßen wachsen unter anderem Brennnesseln.
Das Mandarinenbäumchen hat allerdings einen geschützten Platz an der Südseite eines alten Baumstumpfes.
Eine schöne Blume ...

Die Zichorie oder Wegwarte ist aber nicht nur eine Zierde. Sie gehört zu den wichtigen Förderpflanzen für andere Pflanzen in der Umgebung. Zusätzlich ist sie, wenn sie nicht schon blüht, ein Salat.
Nachtkerzen

Das Interessante an diesen Blumen ist, dass man zuschauen kann, wie sich die Blüten öffnen, wenn man den richtigen Moment erwischt. Von der geschlossenen bis zur ganz geöffneten Blüte dauert es nur wenige Minuten.

Insekten und andere Pflanzen werden an den Nachtkerzen sicher andere Dinge interessant finden.
Große Sonnenblumen

und dazwischen unter anderem Sibirisches Urgetreide.
Piccolo-Tomaten

Sie wachsen hier "in" einem kleinen Apfelbaum. Zwischen seinen Zweigen haben sie Halt und niemand braucht sie anzubinden. Da käme man auf dem riesigen Gelände nicht hinterher.

Es sind keine roten Tomaten dran, weil die von den Teilnehmern an den Führungen immer gleich gegessen werden.

Am liebsten sind Sepp Holzer Obstbäume, die bis unten hin Zweige haben. Wenn das Wild daran knabbert, sind nur die Zweige betroffen und nicht der Stamm.
Ein Fels als Kachelofen

Zu Füßen dieses Felsen ist ein besonderer Platz, denn er wird tagsüber und bei schönem Wetter von der Sonne aufgeheizt. Nachts und bei kaltem Wetter gibt er dafür Wärme ab. Deshalb experimentiert Sepp Holzer hier gern mit wärmebedürftigen Pflanzen, wie Mais, Sonnenblumen und Kürbissen.
Zwischen den Sonnenblumen und den Kürbissen wächst eine Mariendistel (wenn ich es richtig in Erinnerung habe).
Immer noch am Fuß des Felsen: Kürbis-Pflanzen mit einem kleinen Kürbis.
Wegen der großen Zahl der Besucher, etwa 90 an diesem Tag, werden sie für die ganztägige Führung in zwei Gruppen aufgeteilt. Vormittags zeigt unserer Gruppe der Sohn von Sepp Holzer den unteren Teil des Geländes. Nach dem Mittagessen übernimmt Sepp Holzer unsere Gruppe und geht mit uns in den oberen Bereich.

Einen Platz, den man nicht nutzen kann, gibt es nicht ...
... Hier ist zwar sehr karger Boden. Genauer gesagt, sind es eigentlich nur Felsen, aber in den Spalten wächst der gelbe Enzian. Er ist streng geschützt und darf nur geerntet werden, wenn er wie hier extra angebaut wird.

Seine Wurzeln sind sehr begehrt. Wo man es wegen der Felsspalten nicht schafft, sie auszugraben, kann man immerhin die Samen ernten. Allein für diese werden hohe Preise bezahlt.
Ein relativ junger "Obstwald"

Voller Begeisterung streunen die Besucher duch dieses Schlaraffenland, probieren alles mögliche Obst oder füllen ihre Taschen.

Die Obstbäume werden nicht geschnitten. Dadurch sind ihre Äste biegsamer und brechen nicht so leicht durch den vielen Schnee im Winter.
Birnen und Äpfel an den Bäumen



Nach dem Mittagessen


geht unsere Gruppe mit Sepp Holzer in den oberen Bereich des Geländes.
Nahe dem Hof wachsen Orchideen in einem Sack, der um den Stamm einer Kastanie gebunden und mit verrottetem Pflanzenmaterial gefüllt ist. Das hat Sepp Holzer, wie so vieles, einfach der Natur abgeschaut und nachgeahmt. Zwei verschiedene Orchideen blühen gerade. Winterhart sind sie allerdings nicht.
Auch unzählige Giftpflanzen gehören ganz bewusst zur Vielfalt an Pflanzen.

Hier sind es zwei junge Fliegenpilze. Vielleicht sind diese von allein gewachsen. Diverse Pilzarten hat Sepp Holzer aber auch bewusst angesiedelt, darunter Austernpilze, Shitake, und sogar die eigentlich als nicht kultivierbar geltenden Steinpilze und Pfifferlinge.

Es war hochinteressant, was er uns allein über die Pilzzucht alles erzählt hat - wie er z.B. reife Pilze getrocknet in Säcken aufgehängt hat, damit der Wind die Sporen verteilt.
Die Pilzzucht war einst seine wichtigste Einnahmequelle. Dann kam der Reaktorunfall in Tschernobyl und die Leute kauften kaum noch Pilze. Unterstützung bekam er nicht, weil Untersuchungen ergaben, dass seine Pilze kaum belastet waren (die Leute kauften sie nur nicht).
Diese Erfahrung lehrte Sepp Holzer, sich nicht mehr allein auf ein Standbein zu spezialisiren.
Sonnenblumen am Rand eines Hügelbeetes.

Auch die Hügelbeete spielen eine wichtige Rolle. Es sind lange, vielleicht bis zu einem Meter hohe, Wälle aus verrottbarem Material. Zuweilen können darin ganze Bäume sein, oder was eben gerade verfügbar ist. Die Pflanzen werden meist nicht auf die Hügel gesetzt, sondern dazwischen oder an ihren Fuß.

Der Sinn der Hügel besteht in erster Linie in der Regulierung des Wasserhaushaltes. Bei starkem Regen saugen sie Wasser auf, statt dass dieses den Berg hinunter läuft und Erde und Nährstoffe wegspült. Bei Trockenheit können die Hügel für sehr lange Zeit Wasser abgeben.
Ein kleines wildes Stiefmütterchen
Auf ca. 1300 Meter Seehöhe am Wegrand, von wo aus man relativ steil ins Tal hinunter sieht (also nicht besonders geschützt, sondern exponiert), wachsen lauter gesunde Pflanzen:

Im Vordergrund große Sonnenblumen, ein Apfelbaum, weiter hinten eine Birke ...
Im Hintergrund sieht man immer wieder als Kontrast den Berghang auf der anderen Seite des Tales. Dort waren großflächig Fichten-Monokulturen. Große Teile davon hatte ein Sturm im Herbst 2003 (?) umgeworfen.

Gelernt hat man nicht viel daraus. Staatlich gefördert wird wieder aufgeforstet - wieder Fichten-Monokulturen.
... Gleich unter den Sonnenblumen wachsen Kürbisse, ...
... Tomaten, ...
... Zucchini und anderes.

Jetzt, Anfang September 2004, war es bei uns zuhause schon ziemlich kalt gewesen, so dass ich mir schon dachte, dass die Tomaten und Zucchini in unserem Garten bald erfrieren würden. Auf der Fahrt hatten wir gesehen, dass südlich von Salzburg schon bis etwa 1600 m herab Schnee auf den Bergen lag.

Und was ist hier? Hier wachsen auf 1300 m seelenruhig die Zucchini und Tomaten am Wegrand, wo es doch hier auf dieser Höhe mit Sicherheit regelmäßig Nachtfrost gibt (im Juni ist hier überhaupt erst der letzte Schnee des Winters weg). Das muß man einfach gesehen haben, sonst würde man es nicht glauben.
Auf meine doch etwas erstaunte Frage an Herrn Holzer erklärte mir dieser, dass die Pflanzen ihren eigenen Frostschutz entwickeln. Nicht die Pflanzen, die unter guten Bedingungen am größten würden seien die besten, sondern die, die unter schwierigen Bedingungen gut wachsen, sind die gesündesten. Von diesen muß man Saatgut gewinnen.

Nochmal Tomaten, Kürbis, Mais ...
Ein Apfelbaum
Es sieht nach Gestrüpp aus, aber es ist Absicht: Unzählige Pflanzenarten, großteils extra angesät - viele kommen natürlich von allein wieder.

Brennnesseln, Lupinen, Bärenklau ...

Selbst der von Vielen gefürchtete Riesenbärenklau macht Sepp Holzer keine Angst. Er erntet seine Trockenen Stämme, um sie an Musikinstrumenten-Bauer zu verkaufen.
Einer der etwa 72 Teiche
Sie verursachen ein günstiges Kleinklima - man denke an die Insel Mainau im Bodensee. Sie sind wichtig für den Wasserhaushalt des Geländes - bewässert im eigentlichen Sinne wird fast nicht. Schließlich sind viele Fische in den Teichen, die sich gut verkaufen lassen.

Wie man Teiche selbst in diesem steinigen Bergland dicht bekommt (Teichfolie wäre hier natürlich kaum praktikabel), hat Sepp Holzer von den Schweinen gelernt, wie diese eine Suhle anlegen. Wenn man auf wasserdurchlässigem Boden eine dicke Schicht aus Lehm aufbringt, ist das zunächst mal dicht. Sobald aber eine leichte Undichtigkeit vorhanden ist (weil "der erste Wurm" ein kleines Loch gebohrt hat ;-), nimmt das Wasser feines Material mit in den groben Untergrund und die Undichtigkeit wird größer.
Sepp Holzer lässt in den fertig gegrabenen Teich etwas Wasser und gräbt dann mit dem Bagger einen Meter tief kräftig darin um. Dadurch gelangt feines Material weit nach unten. Selbst bei einer Undichtigkeit dichtet sich der Teich später wieder selbst ab.
Hier sind die erwähnten Schweine. Sie brauchen kaum gefüttert werden, weil sie hier vieles finden. Sie fressen die Körner des Sibirischen Urgetreides, das hier überall wächst und sie fressen gern das Fallobst unter den Bäumen. So kommt hier keine Fäulnis auf.
Birnen auf etwa 1400 m Seehöhe

Diese Sorte ist sehr aromatisch. Wenn man eine reife Birne in der Hand hatte, riecht man das eine Stunde später noch an der Hand. Sie reifen im Oktober und sind wegen ihres Aromas bei Schnapsbrennern sehr beliebt. Diese kommen selbst, um sie zu ernten.
Sau mit Ferkel,

dahinter ein Tümpel und im Vordergrund wieder das Sibirische Urgetreide.
Sepp Holzer

im Hintergrund Junge Obstbäume mit der üblichen Pflanzenvielfalt dazwischen, z.B. blühende Lupinen.
Ebereschen, vermutlich ein junger Apfelbaum und zwei schöne Büschel Sibirisches Urgereide, teils auch Sibirischer Roggen oder Sibirisches Urkorn genannt.

Auch davon haben sich viele Besucher Körner mitgenommen.
Blühende Lupine - ein Stickstoffsammler

und natürlich wieder unzählige andere Pflanzen ...
... Von den Lupinen den Blick wieder weiter in die Ferne gerichtet:

Dahinter ist ein neu angelegter Obstgarten.
Dazwischen wächst nicht Gras, wie oft bei Obstwiesen. Gras allein würde eine dünne, verfilzte Schicht bilden. Die Obstbaumwurzeln darunter hätten wenig davon. Wasser käme wenig durch, aber für Wühlmäuse wären die Obstbaumwurzeln das einzige Futter weit und breit.
Was hier zwischen den Obstbäumen wächst, ist eine bunte Gemeinschaft von Förderpflanzen. Manche wurzeln 3 m tief und kommen so an Wasser, das sie im "kleinen tropischen Regenwald" über der Erde wieder in Umlauf bringen. Die Wühlmäuse haben viele Alternativen zu den Obstbaumwurzeln, z.B. Topinambur oder Schwarzwurzeln.
Im Hintergrund, auf der anderen Seite des Tales, ist wieder das "Kontrastprogramm" zu sehen: Große Sturmschäden in Fichten-Monokulturen.
"So ein Saustall!"

Tatsächlich - diese aus Baumstämmen gebauten Höhlen in den Berg dienen den Schweinen zum Überwintern. Manche reichen über 10 m tief in den Berg hinein und so weit drin ist es selbst bei großer Kälte recht angenehm für die Schweine.
Diese Sau fühlt sich sichtlich "sauwohl" in der Abendsonne.

Wie ich erfahren habe, hat Sepp Holzer inzwischen die Schweinehaltung aufgegeben. Laut neuen EU-Vorschriften durfte nicht mehr auf dem Hof geschlachtet werden. Statt dessen wurden die Schweine von einem EU-konformen Tiertransport abgeholt und in ein EU-konformes Schlachthaus gebracht.
Allein das Verladen auf den Transport war für die Schweine und für Holzer so eine Quälerei, dass er das nicht noch einmal erleben möchte. Er zog die Konsequenz und hat die Schweinehaltung aufgegeben.

Wegen der schwierigen Verhältnisse bei uns widmet er seine Kraft nun insgesamt mehr seinen Projekten an verschiedenen Orten der Welt.
Verschiedene Rinderarten

(September 2004 - Ob er heute noch Rinder hat, oder ob er sie wie die Schweine aufgegeben hat, weiß ich nicht.)
Ein Kräuterhügel

Das Gebäude im Hintergrund liegt an einem großen Teich. Hier haben schon viele Seminare, Studienarbeiten u.ä. stattgefunden.

Viele Studenten und Wissenschaftler haben sich schon für das erstaunliche Phänomen von Holzers Permakultur interessiert.
Blick von der Veranda des Gebäudes über den Teich

Hinter der gemischten Baumreihe im Hintergrund ist eine Senke, die nicht mehr zu Holzers Land gehört. Dort ist, wie üblich Fichten-Monokultur. Der letzte Sturm hat in der Senke viel Windbruch verursacht, während diese exponiert stehende Baumreihe den Sturm heil überstanden hat.
Fingerhut (Digitalis) - trifft man in dem Gelände immer wieder an.

Seine Blüten sind nicht nur schön - Giftpflanzen gehören, wie schon beim Fliegenpilz erwähnt, ganz bewusst zur Permakultur. Für den Menschen haben sie keinen direkten Nutzen (außer der Schönheit und im medizinischen Bereich). Ihr Nutzen besteht hier in der Bereicherung der Vielfalt und so kommen sie doch dem Menschen zugute.






Letzte Änderung: 24. Januar 2024

Wolfram Zucker

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Weiterführende Links:

Die Internetseite des Krameterhofes: https://krameterhof.at/ und dort z.B. Philosophie am Krameterhof
Es gibt aber auch anderes Interessantes dort zu entdecken, etwa zu den Projekten in anderen Ländern.

Gute Texte zum Krameterhof finden sich aber auch auf anderen Internetseiten, z.B.:

Die Nahaufnahme in Radio Bayern 2 vom 7. September 2009:
Sepp Holzer und die Permakultur auf dem Krameterhof

Permakultur - die Rettung der Landwirtschaft
Sepp Holzers nachhaltige Naturpflege


Videos:


Sepp Holzer - Porträt Auf Arte - Permakultur Krameterhof (Teil 1 von 2)

Sepp Holzer - mit Permakultur in die Unabhänigkeit (schweizerdeutsch)

Sepp Holzers Krameterhof - Bericht auf ServusTV