Dies habe ich am 8. Dezember 2014 als Beitrag für
das www.peak-oil-forum.de (leider nicht mehr online) geschrieben,
aber nicht veröffentlicht, weil es nicht fertig war.
Wenn man zur Zeit so die Nachrichten hört, die vielen Krisen, kann
man sich fragen, ob all die scheinbar zusammenhanglos nacheinander kommenden
Meldungen vielleicht doch einen gemeinsamen Nenner haben.
Klimawandel - neuer Treibhausgas-Rekord
Fukushima-Gau
Überschwemmung in Pakistan (2010)
Lebensmittel-Skandale
Immer mehr Flüchtlinge
Schulden-Krise
Massentierhaltung
Immer mehr Diabetes
Rohstoffknappheit
Steigende Gesundheitskosten
Syrien-Krieg
Artensterben
Bodenerosion
Pflegenotstand
Smog in China
IS (Islamischer Staat) im Irak etc.
Bienensterben
Burnout
Ukraine-Krise
Ebola in Afrika
Wasserknappheit
...
In letzter Zeit denke ich immer wieder an einen Satz aus dem Lied von
Marlene Dietrich "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt":
Männer umschwirr'n mich wie Motten um das Licht (und wenn sie verbrennen,
ja dafür kann ich nicht).
Der Satz ist wohl grammatikalisch fragwürdig (naja, eben dichterische
Freiheit) und der Vergleich nicht ganz charmant, aber ich finde ihn treffend.
Mir scheint, dass die Menschen vom Glanz des Fortschritts angezogen werden,
aber er tut ihnen oft nicht gut.
Beispiel Zucker:
Wie viel Mühe und Ehrgeiz hat man aufgewendet, um aus Zuckerrohr
oder Zuckerrübe am Ende den weißen krümeligen Zucker zu
gewinnen? Und doch ist das Ergebnis so gesundheitsschädlich, nicht
nur für die Zähne (siehe z.B. Buch "Garantiert gesundheitsgefährdend"
von Hans-Ulrich Grimm). Dagegen haben die Menschen, dort wo Zuckerrohr
angebaut wird, oft auffallend gute Zähne (siehe z.B. Wikipedia:
Zuckerrohr). Obwohl sie darauf herum kauen und es ja auch Zucker enthält
- es schmeckt richtig süß, ich hab's schon probiert - schadet
es ihren Zähnen offenbar nicht. Man kann es mit der Putzwirkung des
Zuckerrohrs erklären. Ich bin mir ziemlich sicher, das allein reicht
nicht als Erklärung, sondern es ist die natürliche Kombination
der Inhaltsstoffe (und eben nicht nur ein Bestandteil als Extrakt) und
auch das Kauen (also Benutzung der Zähne zu ihrem Zweck). Man hat
also mit all der Mühe und dem Ehrgeiz doch eine Verschlechterung
erreicht.
Ich nehme mich da nicht aus. Zum Teil bin ich auch ein Wohlstandsjunky,
esse z.B. zu viel gezuckertes in der Weihnachtszeit.
Beispiel Landflucht:
1. Früher haben die Menschen oft verteilt auf dem Land als Kleinbauern
mit viel Selbstversorgungsanteil gelebt (Subsitenzwirtschaft). In "Entwicklungsländern"
leben heute noch viele Menschen so. Es ist einfach und nicht luxuriös,
teils mit viel Arbeit, aber relativ frei und es funktioniert, ist kinderfreundlich,
tierfreundlich, umweltfreundlich.
Leider gehen viele Menschen in die Städte, in der Hoffnung auf ein
besseres Leben. Viele davon landen aber in Slums um die Städte, die
immer größer werden. Bei der indischen Hauptstadt Mumbai leben
z.B. schon über die Hälfte der Einwohner in Slums der Stadt.
Andere haben es geschafft, in der Stadt Erfolg zu haben, Geld zu verdienen,
Karriere zu machen. Sie können sich schöne Dinge leisten, fühlen
sich anerkannt, haben es angenehm und bequem. Aber ist es wirklich besser,
wenn man es ganz zuende denkt? Wie viele haben zwar Geld, aber dafür
kaum Zeit, das damit gekaufte zu nutzen? Selbst eine Fernsehwerbung handelt
davon, wie fremdbestimmt dieses Leben ist (Termine ...). Wie viele schaden
ihrer Gesundheit, Stichwort Zivilisationskrankheiten?
2. Wenn so viele Menschen etwas anderes machen, als Lebensmittel anzubauen
und Tiere zu halten, aber erwarten einen reich gedeckten Tisch zu haben,
dann ist eine logische Konsequenz, dass die Lebensmittel von Wenigen gewonnen
werden müssen, in Intensivlandwirtschaft und mit Massentierhaltung.
Das führt auf die zweite Hälfte der Ursachen, warum Menschen
das Land verlassen. Ein Teil wird von dem Land verjagt, von dem sie leben,
weil es für die Intensivlandwirtschaft gebraucht wird. Andere flüchten
wegen Konflikten und Kriegen, die mit der Rohstoffgewinnung für die
Zivilisation zusammen hängen. Wieder andere verlassen ihr Land, weil
es wegen dem Klimawandel (wegen Intensivlandwirtschaft und Energieverbrauch)
zu dürr geworden ist. Diese zweite Hälfte der Ursachen bedeutet
einen Teufelskreis.
Beispiel Flüchtlinge:
Wenn Menschen reihenweise in überfüllten Booten auf Lampedusa
landen oder bei uns die Aufnahmelager aus allen Nähten platzen, sind
die Ursachen ähnlich zweigeteilt, wie bei der Landflucht.
1. Erstens übt der "Glanz" der "reichen Länder"
eine magische Anziehung aus. Er weckt Erwartungen, die oft nicht erfüllt
werden. Neulich kam im Radio eine interessante Reportage aus Afrika zu
dem Thema. Vereinzelt kommen Leute aus Europa zurück, die dort tatsächlich
reich geworden sind und nun damit prahlen. Diesen wollen es andere junge
Leute gleich tun. Dass viele andere schon bei der Überfahrt ertrunken
sind, oder hier keinen Erfolg haben, abgeschoben werden, schließlich
frustriert und beschämt zurück kommen ... das fällt dagegen
nicht so auf.
2. Zweitens flüchten viele Menschen wegen Konflikten und Kriegen
oder Vertreibung von ihrem Land oder Folgen des Klimawandels nicht nur
in Städte (vgl. Beispiel Landflucht), sondern in andere Länder.
Beispiel Ebola:
In so einem Fall würde ich mich selbst unter Quarantäne stellen
- in beiden Fällen, wenn ich krank bin oder nicht. Jeder bleibt wo
er ist und lebt von seinen Vorräten bzw. von seinem Land.
In einem Slum geht so etwas dagegen nicht. Dort leben die Menschen so
dicht aufeinander, dass eine Krankheit gute Chancen zur Ausbreitung hat.
Sie können auch nicht bleiben wo sie sind, denn sie haben weder Vorräte
noch Land.
Beispiel Ukraine:
Natürlich finden viele Menschen dort den Wohlstand der EU verlockend.
Die Schattenseiten kennen sie noch nicht. Man hat z.B. beklagt, dass dort
in einem Ort 15 Jahre lang kein neues Haus gebaut wurde. Das bedeutet
aber, dass man dort bescheiden lebt, mit wenig Ressourcenverbrauch. Der
Westen lockt dagegen mit Wohlstand, dessen Grundlage er zuvor anderswo
erbeutet hat - aber ein Köder ist selten zum Wohl des Geköderten.
Genau genommen unterliegt der Westen seinerseits einer Versuchung nach
Einflusss über neues Land und Bodenschätze - oder im besten
Fall Verbreitung seiner vermeintlich so guten "Werte" (aber
wer nimmt einen Herrn Snowden auf?)
Beispiel Geld
Eigentlich ist es eine praktische Erfindung zur Erleichterung des Tauschhandels.
Es übt aber offenbar eine magische Anziehung aus. Manche sammeln
Berge davon an - ganz so als könnten sie es im letzten Hemd mitnehmen.
Es verdirbt ihren Charakter. Spätestens wenn sich jemand wegen Schulden
das Leben nimmt (oder ein Land einen Krieg beginnt), merkt man, dass etwas
nicht stimmen kann.
Beispiel Spitzensport
Sport ist ja ganz nett, auch als Wettbewerb. Warum aber
Beispiel Karriere
Warum ist vielen Menschen der Status
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