Kochen und Backen mit Holz



Um weniger Strom zu verbrauchen kochen wir seit dem Jahr 2013 fast nur noch mit Holz.
Zur Motivation siehe Forenbeitrag 12 Gründe, Energie zu sparen.

Dabei handelt es sich um vorübergehende Lösungen, weil die besseren Möglichkeiten noch nicht verfügbar sind, ich aber vorab schon mal eine Einsparung erreichen möchte. * Unten steht, warum ich darin etwas "unruhig" bin.

Im Winter

Letztendlich soll dazu ein wasserführender Holzherd (Zentralheizungsherd) dienen.

Das ist eine gute Möglichkeit, das Haus zu heizen und nebenbei zu kochen und zu backen. Den Herd haben wir schon ( Lohberger ZEH 90.18), aber ihn einzubauen ist eine größere Sache, die mehrere Räume durchzieht (auch Anbindung an die Heizung etc.). Dazu bin ich noch nicht gekommen.

Vorläufig hat sich aber eine andere Möglichkeit ergeben:
 


Kochen auf dem Heizkessel, sogar mit Ceranfeld

Das ist unser Holzheizkessel, ein Fischer Guntamatic GA-R 29, mit dem wir seit 1991 unser Haus beheizen. Der Deckel links vorne mit dem Kugelförmigen Griff deckt den Füllschacht. Man klappt ihn hoch, um von oben das Holz nachzulegen.

Rechts war ein zweiter solcher Deckel. Darunter befinden sich die Heiztaschen, also wasserführende Trennwände zwischen denen das Feuer bzw. Rauchgas hinauf, hinunter und wieder hinauf strömt, um seine Wärme abzugeben (Wärmetauscher). Der Deckel diente nur der Reinigung.
Statt diesem Deckel habe ich dort ein Ceranglas aufgelegt, das von einem alten elektrischen Ceran-Kochfeld stammt. Nun wird es vom Feuer erhitzt und man kann prima darauf kochen.
(Zuerst hatte ich ein Blech genommen, aber das hat sich durch die Hitze in der Mitte ausgedehnt und sich dadurch durchgewölbt. Dadurch war der Wärmekontakt der Töpfe schlecht und es dauerte sehr lange, bis z.B. Wasser kochte. Dann habe ich nach einer eisernen Ofenplatte gesucht, aber keine in passender Größe gefunden. Das Ceranglas ist eine prima Lösung, denn es dehnt sich nicht aus und bleibt völlig gerade. Man muss nur etwas vorsichtig sein, damit es nicht zerbricht.)

Unteres Bild: Mal wieder Tintlinge (wie schon weiter unten). In diesem Jahr gab es erstaunlich spät noch welche.

11. Dezember 2014


11. Dezember 2014

Backen geht auf dem Ceranfeld natürlich schlecht, denn es ist ja kein Backofen. Wir haben trotzdem eine Möglichkeit gefunden, z.B. Lasagne zu machen.
In die große Pfanne (siehe unten) kommt ein Kuchengitter, darunter ca. 1 cm hoch Wasser zur Dampferzeugung und darauf kommt eine Kuchen-Springform, die hier als Backform für die Lasagne dient. Gitter und Springform passten zufällig genau in die Pfanne.

Der Dampf erhitzt die Lasagne von allen Seiten und sie wird prima gar. Nur gebräunt wird sie nicht.

Sehr ähnlich machen wir auch Hefeknödel (Germknödel). Nur die Springform wird dafür nicht benötigt, sondern sie kommen direkt auf das Kuchengitter.

3. Dezember 2014


Im Sommer

In der warmen Jahreszeit wird der Heizkessel nicht benötigt und so bietet es sich auch nicht an, darauf zu kochen.
Statt dessen liefert die Solarstrom-Inselanlage (die leider auch noch etwas Zukunftsmusik ist) dann Überschüsse, mit denen wir gut elektrisch kochen und backen können. Vorzugsweise werden wir das dann mittags bei Sonnenschein machen, so dass die Batterien damit kaum belastet werden.

Nachtrag: Draußen auf dem offenen Feuer kochen wir seit 2000 nicht mehr, weil die Solarstrom-Inselanlage inzwischen läuft und wir bei Sonne damit kochen können. Wenn sie mal nicht scheint, verwenden wir auch im Sommer den Heizkessel, wie oben beschrieben, weil so die Töpfe nicht rußig werden.
 

Kochen auf offenem Feuer

Vorläufig kochen wir im Sommer ganz archaisch auf einer Feuerstelle im Garten. Auf vier großen Steinen an den Ecken liegt ein Stück Baustahl-Gitter, auf das die Töpfe kommen. Genauer verwenden wir nur diese zwei Edelstah-Pfannen und die emaillierte Reine (die ohnehin unten nicht plan ist), denn die Gefäße werden unten sehr rußig. Gewaschen werden sie nur innen und wir haben eigene schon rußige Untersetzer für den Tisch.

Obwohl ja viel Wärme an den Gefäßen vorbei geht, ist es erstaunlich, wie wenig Holz man braucht. Oft genügt etwa die Menge, die in einen Schuhkarton passen würde. Außerdem genügt recht dünnes Holz, von dünnen Zweigen bis gut Fingerstärke. So dick wie auf dem Bild bräuchte es nicht sein. Es soll ja schnell anbrennen und wird oft nicht lang gebraucht. Allein mit der Menge an Gehölzschnitt, die in einem normalen Garten anfällt, könnte man warscheinlich das ganze Jahr auf diese weise kochen.
Man kann viel Hitze erzeugen, so dass z.B. Wasser schnell zum Kochen kommt. Dann muss man aber aufpassen, dass einem nichts anbrennt. Oft braucht man Lederhandschuhe, um die Gefäße anfassen zu können.
Manchmal ärgert einen der Rauch, wenn der Wind sich ständig dreht. Es ist natürlich mehr Mühe als den Elektroherd einzuschalten, aber ich finde es nach zwei Jahren immer noch romantisch - sogar bei Regen!
Bei großer Trockenheit im Sommer verzichte ich aus Brandschutzgründen darauf, aber das sind nur wenige Tage im Jahr.

29. September 2013

Hier sind die Deckel abgenommen und es wurde mit Blitz fotografiert.

In den Pfannen sind Bohnen und Äpfel aus dem Garten. In der Reine dahinter gart Langkorn-Naturreis.

29. September 2013

Das fertige Menü:

Zu den Bohnen kamen später noch Zucchini dazu, die ja nicht so lange brauchen.

In die kleine Pfanne kamen nach den Äpfeln noch panierter Parasol-Pilz (rechts vorne) und danach noch Schopftintlinge - beides aus dem Wald.

Gekauft ist nur der Reis und Kleinigkeiten wie Gewürze, Öl u.ä.

29. September 2013
Brot backen auf offenem Feuer

Bio-Brot ist leider sehr teuer (um die 5,- € für 1 kg). Bio-Weizen und -Roggen sind dagegen nicht teuer. Also heißt es selber backen!

Aber wie soll das gehen, wenn man auf die Schnelle keinen gemauerten Steinbackofen hat, sondern nur eine Feuerstelle? Das Brot soll ja von allen Seiten Hitze bekommen. Da kam mir die Idee, ein Stück Ofenrohr zu nehmen, um das die Flammen herum schlagen können.

Man könnte meinen, nun sei klar, woher das Wort "Backrohr" kommt.

14. Mai 2015

Innen hinein kommen drei mit Teig gefüllte Kastenformen. In die Enden des Rohrs kommt je ein etwas geknülltes Blatt Zeitungspapier, damit es nahe der Öffnungen wärmer bleibt. Damit die mittlere Form nicht zu viel Hitze bekommt, wird alle ca. 10 bis 15 Minuten am einen Ende eine Form heraus gezogen und am anderen wieder hinein geschoben, so dass die anderen beiden weiter rutschen. So wird das Backergebnis halbwegs gleichmäßig.

14. Mai 2015, 20:19 Uhr

Beim ersten Mal habe ich zu kräftig Feuer gemacht und unterschätzt, wie heiß es in der Mitte des Ofenrohres war. So wurden die ersten Brote leider stellenweise schwarz und man musste etwas abschneiden.

Danach gelang es mir besser. Diese halb-halb Roggen-Weizen-Sauerteigbrote waren so gut, dass sie leider bald aufgegessen waren.

14. Mai 2015, 21:34 Uhr


* Auszug aus einem Forenbeitrag von mir vom 27.04.2008, der erklärt, warum ich unruhig war und möglicht sofort Einsparungen erzielen wollte:
[...]
Eigentlich würde es völlig reichen, wenn man Sparmaßnahmen ergreift, die in ein paar Jahren richtig wirksam werden.
In meinem Aufsatz Unabhängigkeit vom Öl - Energieboykott hatte ich geschrieben: "Gefragt sind keine Schnellschüsse, die dann nicht von langer Dauer sind, sondern durchdachte und vor allem langfristig wirksame Veränderungen."

Der Haken daran ist nur, dass so lange die Botschaft noch nicht weiter geht. Dass ich vielleicht in 5 Jahren unseren Stromverbrauch halbiert habe, davon weiß der Stromversorger leider heute noch nichts. Das macht mich unruhig, nicht wegen dem Verbrauch während der 5 Jahre, sondern weil in der Zwischenzeit vielleicht ein neues Kraftwerk gebaut wird, weil das EVU konstanten Verbrauch sieht und meint, den in Zukunft decken zu müssen.
[...]





Letzte Änderung: 8. Februar 2024

Wolfram Zucker

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